Regionalbahn rollt im Jahr 2000

 


TRIER. Mit der Regionalbahn soll es nach erneuten verzögerungen im Jahr 2000 Ernst werden. Der Halbstundentakt für die Strecke Konz-Trier-Wittlich soll zum Fahrplanwechsel im November realisiert werden.

 

Geplant war ursprünglich, spätestens im Herbst 1999, auf der Hauptstrecke zwischen Konz und Schweich/Hetzerath die neuen Züge rollen zu lassen. Wie Peter Dietze, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Regionalverkehr im Raum Trier (RTT), gestern auf TV-Anfrage erläuterte, seien die Probleme mit dem neuen Fahrzeugtypen für die Verzögerung verantwortlich. Allerdings hätten auch die Förderzusagen aus Mainz länger auf sich warten lassen, als dies von den beteiligten Kommunen gewünscht worden sei.

In diesen Tagen sei allerdings die Nachricht vom Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen eingegangen: Die Prüfung der Anträge für die Haltepunkte Alt-Ehrang und Schulzentrum Mäusheckerweg ist abgeschlossen. Der  Bewilligungsbescheid des Landes erfolge, sobald die Finanzlage dies erlaube.

Die 3,8 und 4,8 Millionen teuren Projekte werden zu 85 Prozent vom Land bezuschusst. Das zuständige Eisenbahnbundesamt Frankfurt hat die Erlaubnis gegeben, dass mit dem Bau der Haltepunkte begonnen werden darf, bevor die Mittel fließen. Dietze: „Wir hoffen, bis zum November fertig zu sein. Aber natürlich hängt die Ver-wirklichung damit zusammen, in welchem Zeitraum mit dem Geld zu rechnen ist.“

Für die Haltestellen Trier-Süd (behindertengerechter Ausbau) und St. Medard (neu) seien die Zuschussanträge beim Verkehrsministerium in Mainz vorgelegt wor-

den. Zurückgestellt sei die Planung für die Haltestellen Trier-Nord, Kürenz und Kaiserthermen, bis die Deutsche Bahn ihre Analyse über die Auswirkungen der Regionalbahn für ihr Schienennetz und den Güterverkehr vorlege.

In seiner Sitzung am 21. Dezember in Wittlich hat nach Aussage von Dietze auch der Schienenzweckverband Nord die Weichen für den Start in das Regionalbahn-Zeitalter gestellt. Mit dem Fahrplanwechsel im November sei der Halbstundentakt fest eingeplant. Im Jahr 2001 solle die verbesserte Bahnverbindung bis Saarburg ausgeweitet werden.

Keinen Zweifel hat Dietze dran, dass sich die Regionalbahn positiv auf die Auslastung der Züge auswirken wird: „Die Potentialanalyse prognostiziert auf der Strecke Trier-Wittlich einen Zuwachs von 80 Prozent, auf der Saarstrecke 70

Prozent, auf der Obermoselstrecke 20 Prozent und sogar auf der Eifelstrecke 60 Prozent.“

Wenig Verständnis hat der RRT-Verbandsvorsteher deshalb dafür, wenn das Verkehrsministerium auch weiterhin darum bittet, "im Hinblick auf die Realisierung der Regionalbahnkonzeption für den Raum Trier die Meinungsbildung in der Region Trier voranzubringen. So hat sich Verkehrsminister Hans-Arthur Bauckhage (FDP) gegenüber dem SPD-Landtagsabgeordneten Hans Peter Mertes geäußert. Dieser wiederum zeigt sich erstaunt über die abwartende Haltung des Landes, zumal sich sowohl der Kreistag Trier-Saarburg als auch der Stadtrat Trier eindeutig positiv zum Regionalbahn-Konzept geäußert haben. Unproblematisch sei auch die Diskussion mit den übrigen Kreisen der Region verlaufen. Mertes hat dennoch eine Information und Diskussion über den Sachstand im Kreisausschuss beantragt.

Peter Dietze weist drauf hin, dass es seit eineinhalb Jahren eine Arbeitsgruppe mit allen Beteiligten gebe. Auch das Verkehrsministerium sei in dieser Gruppe vertreten und müsse daher wissen, dass ein zusammenfassender Bericht zur Regionalbahn vorliege. Es fehle lediglich die Aussage der Deutschen Bahn.

Diese Bewertung wird auch für die zukünftige Entwicklung der Trierer Bahn-Westtrasse entscheidende Bedeutung haben.

 

(aus Trierischer Volksfreund, vom 7.1.2000)